Zu Gast bei Fürst Pückler - Die Tafelfreuden des Grünen Fürsten
Fürst Hermann von Pückler, freier Geist, adeliger Dandy und Weltreisender, Landschaftsarchitekt und Bestsellerautor hätte seine Freude an der kulinarischen Vorstellung von Zu Gast bei Fürst Pückler in der Beletage des Borchardt gehabt. Hier, wo schon Fürst Pückler auch selbst seine Delikatessen bestellte, in der Privatwohnung des ehemaligen königlichen Spezialitätenhändlers, versammelte sich vor kurzem die illustre Berliner Gesellschaft, um Pücklers Tafel- und Genusskultur in einer modernen Interpretation von Tim Sillack zu frönen und Anekdoten rund um den Grünen Fürsten zu lauschen.
Über 3.500 Menüs für mittägliche Dejeuners und abendliche Diners hinterließ Pückler seiner Nachwelt, gesammelt in fünf kostbaren Tafelbüchern, die bis heute als inspirierender Schatz europäischer Kochkunst gelten. Inspiriert von den Branitzer Tafelbüchern des Fürsten Pückler, in denen Pücklers Hofmarschall zwischen 1854 und 1871 notierte, wer an Pücklers Tafel saß und welche Speisen serviert wurden, hat Tim Sillack, Küchenchef des Restaurants Cavalierhaus im Branitzer Park, zahlreiche besondere und mit Pückler und Branitz in Beziehung stehende Gerichte für das gerade im Prestel Verlag erschienene Kochbuch neu interpretiert.
Das opulent bebilderte Coffee Table Book lädt ein zu einer kulinarischen und visuellen Reise: Serviert auf originalem Tafelsilber und inszeniert in Pücklers originalen Speisezimmern und Sälen des Schlosses Branitz, präsentiert Küchenchef Tim Sillack darin eine Neuinterpretation von 65 Gerichten des Grünen Fürsten – eine perfekte Symbiose des Adelig-Prunkvollen und des Modern- Minimalistischen. Hier finden sich neben Lieblingsrezepten des Fürsten, wie beispielsweise Fasanenpastete mit Trüffel oder Gestürzter Salat für die Muskauer Gärtner auch damalige Spezialitäten, wie der berühmte Karpfen à la Chambord oder Pudding à la Nesselrode.
Marina Heilmeyer und Stefan Körner erzählen dazu anregend von den Besonderheiten der Pücklerschen Gastgeberkultur, seinen Kreationen und lassen so ein Stück europäischer Küchengeschichte lebendig werden. Oder hätten sie sonst gewusst, dass Fürst Pückler einst mit seiner Fahrt in einer von weißen Hirschen gezogenen Kutsche in Berlin für Aufsehen sorgte – und zwar im alten Café Kranzler Unter den Linden? Bei einer Ballonfahrt nach Potsdam ließ er sogar Champagner und Hühnchen niederregnen. So öffnet sich mit Zu Gast bei FürstPückler ein neuer Blick auf eine allseits als Dandy, Weltreisender und Bestsellerautor bekannte, schillernde Persönlichkeit.
Zu Gast bei Fürst Pückler. Die Tafelfreuden des Grünen Fürsten
Hrsg. von Mag. Stefan Körner, Tim Sillack, Marina Heilmeye, Stiftung Fürst-Pückler-Museum Branitz
Prestel Verlag
38 Euro