It’s a World Machine - Kepler, Kunst & Kosmische Körper
Kosmische Kartoffeln und mysteriöse Melonen, anziehende Apparaturen und sinnliche Sphären. Die neue Ausstellung in der ERES Stiftung greift nach den Sternen und rotiert mit zeitgenössischen Kunstpositionen, historischen Bilddarstellungen und Dokumenten um einen Fixpunkt: den Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler.
It`s a World Machine ist eine künstlerische Hommage an den großen Renaissance- Gelehrten, die in die Weiten des Kosmos vordringt und den einzelnen Positionen Raum gibt, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Imaginations- und Innovationskraft zu interpretieren.
So lässt sich Attila Csörgős Installation als Neuinterpretation von Keplers bahnbrechender, wenngleich spekulativer Weltmaschine lesen, einer Konstruktion, die auf Basis der fünf Platonischen Körper versucht, Anzahl und Größe der zu seiner Zeit bekannten Planeten sowie deren Umlaufeigenschaften um die Sonne zu erklären.
Einen humorvollen Kommentar zur „machina mundi“ setzt Sigmar Polke. Unterliegen sein Apparat oder auch der von Wendelin Pressl womöglich Keplers neuen Kosmologie? Diese geht von einem göttlichen Bauplan auf Basis mathematischer Gesetzmäßigkeiten aus und nimmt an, das Universum sei eine einem Uhrwerk vergleichbare und damit berechenbare Maschine.
Während der Beitrag von Alicja Kwade an Kepler als Vermesser des Himmels erinnert, dessen Berechnungen zur Umlaufbahn des Mars ergaben, dass diese nicht kreisförmig, sondern elliptisch verläuft, sind die eleganten Raum-Studien von Olafur Eliasson gedanklich verwoben mit der „magnetischen Kraft“, die nach Ansicht Keplers die Planeten auf ihrer Bahn um die Sonne hält. Bertrand Lamarches Skulptur hingegen betont die faszinierende Unergründlichkeit des Alls und zieht den Betrachter in einen geradezu magischen Sog.
It’s a World Machine - Kepler, Kunst & Kosmische Körper
16. März bis 10. September 2023
ERES-Stiftung / Römerstr. 15 /80801 München
Donnerstags 14-18 Uhr, Samstag 11-18 Uhr