MUCA - Das erste seiner Art in Deutschland


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Urban und Street Art wurde in der Kunstszene lange Zeit recht stiefmütterlich behandelt. Völlig zu Unrecht, wie die großartige Jubiläumsausstellung im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) in München, eindrücklich beweist.

Auf drei Stockwerken eines ehemaligen Umspannwerkes zeigen die Museumsbetreiber Stephanie Utz und ihr Mann Christian ihre über 25 Jahre gesammelten Werke. Mit 1200 Arbeiten verschiedener Künstler dürften sie wohl eine der bedeutendsten Sammlungen von Urban Art in Europa ihr Eigen nennen. In der aktuellen Jubiläumsausstellung präsentieren sie kuratierte Werke ihrer eindrucksvollen Sammlung. Darunter Arbeiten von Banksy, Keith Haring oder Alex Katz.

Alex Katz

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Bereits 1998 begann das Ehepaar, Kunst zu sammeln. Zunächst aus purer Sammelfreude. Doch mit den Jahren kamen so viele Werke zusammen, dass Stephanie und Christian Utz den Entschluss fassten, ein Museum für eben diese zu schaffen. 2016 schließlich öffnete das MUCA seine Tore als ein rein privatwirtschaftliches Haus, dem die Freiheit der Künstler seit jeher das höchste Gut ist. So ist gewährleistet, dass diese keine Beschränkung im Denken und Handeln erfahren. Zumal die meisten Werke politisch oder sozialkritisch motiviert sind.

Der Schwerpunkt der ausgestellten Werke liegt auf internationaler StreetArt. Dennoch hat es sich das MUCA zur Aufgabe gemacht, auch die heimische Szene zu unterstützen. Ihren Ursprung hatte die deutsche Street Art-Szene Anfang der 80er Jahre in der kleinen, oberbayerischen Gemeinde Geltendorf. Hier wurde der erste Wholetrain Europas geschaffen. Unter den jugendlichen Sprayern damals, der heute bekannte Graffiti-Künstler Loomit.

Bis das MUCA hierzulande eine gewisse Bekanntheit erlangen konnte, dauerte es allerdings etwas. Es war nicht ganz leicht, in der altehrwürdigen Museumslandschaft Münchens Fuß zu fassen. Dass StreetArt inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, das kann Stephanie Utz an den Besuchern des MUCA feststellen. Waren es anfangs hauptsächlich junge Leute, die das Museum besuchten, reicht die Altersrange heute bis 60+.

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Vorurteile gibt es allerdings immer noch und es herrscht oft noch großer Erklärungsbedarf. “Den meisten Leuten ist nicht klar, wie vielfältig diese Künstler sind. Wir hatten beispielsweise in unserer letzten Ausstellung ein riesiges Ölgemälde von Banksy. Das hat viele überrascht. Uns im MUCA ist es wichtig, die Vielfältigkeit der Künstler zu vermitteln", so Stephanie Utz. Das MUCA möchte diesbezüglich Gedankenöffner sein und anregen, über bestimmte Begrifflichkeiten hinaus zu denken.

2022 ist das Buch Street Art is female erschienen. Stephanie Utz hat sich dort gemeinsam mit der Journalistin Alessandra Mattanza ausschließlich Street Art Künstlerinnen gewidmet. Denn waren es anfangs fast nur Männer, die die Szene dominierten, gibt es heute glücklicherweise immer mehr Künstlerinnen. “Aber”, so Stephanie Utz, “solange wir immer noch darüber reden müssen, ist das Problem der Diversität noch nicht gelöst.”


25 Years – Jubiläumsausstellung
bis 10. September 2023

MUCA / Hotterstraße 12 / 80331 München.
Mittwoch bis Sonntag 10-18 Uhr


Sandra Böhm

Sandra Böhm hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und schreibt als freie Autorin für verschiedene Lifestyle-Magazine. Eine weitere Passion ist die Kunst. Als Autorin für PAJO ONE lassen sich beide Vorlieben trefflich miteinander verbinden. 

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