Museum Brandhorst - La vie en rose. Brueghel, Monet, Twombly
„Wenn er mich in den Arm nimmt, wenn er leise mit mir spricht, sehe ich das Leben durch eine rosarote Brille“ – Glück und Melancholie liegen nicht nur in Edith Piafs Chanson La vie en rose nah beieinander. Auch in der gleichnamigen Ausstellung im Museum Brandhorst erzählen Blumen und Blüten in einem einzigen Rundgang von Schönheit und Vergänglichkeit. Im Rahmen des Flower Power Festivals präsentiert die jüngste Institution der Bayerischen Staatgemäldesammlung Werke aus unterschiedlichsten Epochen – von der Niederländischen Renaissance bis zu Pop Art.
Wer schon einmal im Museum Brandhorst war, dem dürfte die Serie Untitled (Roses) von Cy Twombly bekannt vorkommen – die sechs eindrucksvollen Gemälde kreierte der Künstler nämlich eigens für einen Saal des 2009 eröffneten Museums. Zusammen mit Werken von Andy Warhol, Claude Monet, Georgia O‘Keeffe, Gabriele Münter, Jennifer Packer, Isa Genzken und anderen namhaften Malern stehen die Riesenrosen stellvertretend am Anfang für einen bunten, komplexen und widersprüchlichen Strauß an Arbeiten zum Thema Blumen.
Schließlich war der US-Amerikaner Twombly nicht der einzige, der die floralen Motive mit Sujets wie Sehnsucht, Liebe, Tod, Freiheit, Einsamkeit, Erotik, Freude, Fantasien und selbstverständlich der Natur in Zusammenhang stellte. Der Rosen-Zyklus von Cy Twombly steht jedoch im Zentrum der Ausstellung. Jedem der sechs Bilder hat der 2011 in Rom verstorbene Künstler Fragmente von Gedichten zugeordnet: Erinnerung und Sehnsucht (blaue Rosen), Tod und Trauer (violette Rosen), Sinnlichkeit und Erotik (rosarote Rosen), Lebensfreude und Erlösung (rot-grüne Rosen), Freiheit und Einsamkeit (gelbe Rosen).
Aufgenommen, variiert und neu interpretiert werden die Themen durch Werke anderer Künstler, die als historische und zeitgenössische Leihgaben aus der Alten und der Neuen Pinakothek, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, der Staatlichen Graphischen Sammlung München, dem Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design Nürnberg sowie von Privatpersonen La vie en rose. Breughel, Monet, Twombly ergänzen und komplettieren.
So ist ein impressionistisches Gemälde aus Claude Monets Seerosen-Serie, die seinen Blumengarten darstellen, ebenso vertreten wie Andy Warhols Flowers aus dem Jahr 1965, Originale der Series I von Georgia O’Keeffes und Isa Genzkens Empire Vampire V, das sie 2003 schuf.
Wer noch mehr zur Blumensymbolik erfahren möchte, sollte sich unbedingt auch die Ausstellung Flowers Forever. Blumen in Kunst und Kultur in der Kunsthalle München angucken. On top ist unter dem Titel Unverblümt bis zum Ausstellungsende im Foyer der Kunsthalle das farbenfrohe Fotografie-Ensemble von Mike Kraus zu sehen.
La vie en rose. Brueghel, Monet, Twombly
05. Mai bis 22. Oktober 2023
Museum Brandhorst / Theresienstraße / 80333 München
Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr