KPM + Rona Kobel - Reflexion auf unschuldigem Weiß


Rona Kobel + KPM Vase Halle ©KPM


1931 entwarf Marguerite Friedlaender die Halle-Vase, in Proportionen, Linienführung und schlichtem Schwung eine Ikone der Bauhaus-Tradition. Doch die gebührende Anerkennung sollte der jüdischen Designerin mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zunächst verwehrt werden: Friedlaender wurde als Gestalterin des Produktes aus den Unterlagen gestrichen, ihr Entwurf vorläufig namenlos und erst viele Jahre später wieder mit großem Stolz unter ihrem Namen durch die Königliche Porzellan Manufaktur Berlin weiterverkauft.

Rona Kobel + KPM Vase CouRAGE ©KPM

”Ich finde diese zeitlose Vase wunderschön. Für mich war sofort klar, dass sie mir genügend kreativen Freiraum gibt.”

Rona Kobel

Über 90 Jahre später schuf nun die Berliner Künstlerin Rona Kobel daraus Objekte mit politischer Schlagkraft. Die Vase Freedoom erzählt in pudrigen Pastelltönen und neobarocken Schleifen von der Zerbrechlichkeit der Freiheit, wohingegen die Vase CouRAGE die nötige Wut im Mut zur Veränderung thematisiert. Der subtilste Clou des Remakes findet sich aber auf den Böden beziehungsweise im Hals der Kunstwerke, wo Kobel Friedlaender zu einem leisen Comeback verhilft: Die durchgestrichene Signatur der Designerin wird neu betont und durch entschieden darunter gesetzte Punkte wieder wirksam gemacht.


KPM + Rona Kobel

Vase HALLE freedoom ab 980 Euro
Vase HALLE CouRAGE. ab 1200 Euro

Erhältlich in allen KPM-Stores oder unter www.kpm-berlin.com

Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

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