Linck Keramik – Avantgarde in Weiss



Unweit von Bern liegt das Atelier von Linck Keramik wie ein stilles Refugium der Kreativität. Die Geschichte dieses Hauses ist eine Ode an die Handwerkskunst und die künstlerische Vision, die seit den 1930er Jahren die Formen und Farben der Keramik prägt. An diesem Ort handwerklicher Perfektion und ästhetischer Zeitlosigkeit wird das Erbe einer außergewöhnlichen Frau in dritter Generation fortgeführt - Margrit Linck, eine Pionierin der Keramikkunst und Gründerin von Linck Keramik.

Schon in jungen Jahren zeigte sich Lincks unerschütterliche Leidenschaft für das Keramikhandwerk. Sie lernte die Grundlagen in Heimberg und erkannte früh, dass sie der traditionellen Töpfer-Tradition neue Impulse geben musste, um den Herausforderungen der Moderne gerecht zu werden. Ihre Reisen nach Berlin und Paris brachten sie in Kontakt mit den schillernden Köpfen der Kunstszene, darunter Picasso, Giacometti und Braque, deren Einfluss sich später in ihren Werken widerspiegelte.

Doch es waren nicht nur die europäischen Einflüsse, die Lincks Schaffen prägten. Auch die Begegnung mit außereuropäischer Kunst aus Ozeanien und Afrika öffnete ihr neue kreative Horizonte. Die Inspiration, die sie aus diesen Quellen schöpfte, floss in ihre Gebrauchskeramik ein und verlieh ihr eine unverkennbare Lebendigkeit und Vielfalt.

Zurück in der Schweiz erkannte Margrit Linck ihre wahre Berufung. Sie nutzte die traditionellen Handwerkstechniken, um ihre künstlerische Vision zum Leben zu erwecken. Neben eigenständigen surrealen Kunstobjekten begann sie, eine neue Formensprache für Gebrauchskeramik zu entwickeln.

Lincks Werk ist geprägt von einer Liebe für klare Linien und minimalistische Formen, die sich jedoch stets weiterentwickelten. Von den geometrischen Eindeutigkeiten der 60er Jahre bis hin zu den lebendigen Vasen der 70er Jahre, die ihre Liebe für afrikanische Skulpturen widerspiegelten, war jede Ära von Margrit Lincks Schaffen durch eine einzigartige künstlerische Sensibilität geprägt.

Es war aber nicht nur die Form, die Lincks Werk so einzigartig machte, sondern auch ihre Wahl der Farbe. "Ich liebe die weiße Farbe", sagte sie einmal, "da die Form für mich das Wichtigste ist, dünkt es mich, dass ich, wenn die Form gut ist, als Farbe eigentlich nur Weiß verwenden könne." Diese Vorliebe für das Weiß verlieh ihren Objekten eine zeitlose Eleganz und Reinheit, die sie zu wertvollen Sammlerstücken machte.

Doch Margrit Lincks künstlerische Vision ging weit über die Form und Farbe hinaus. Sie war eine Exzentrikerin, die die Grenzen des traditionellen Handwerks sprengte. Während viele Töpferinnen und Töpfer ihre Objekte direkt an der Drehscheibe entwickelten, entwarf Linck ihre Gebrauchskeramik zunächst auf dem Papier. Ihre zahllosen Skizzen dienten als Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Handwerkern, die ihre Vision in die Realität umsetzten.

Seit 2011 wird das Erbe von Margrit Linck von Annet Berger weitergeführt, die das Atelier bei Bern mit der gleichen Hingabe leitet wie ihre Vorgängerin. Unter ihrer Führung blieb Linck Keramik nicht nur ein Ort der Produktion, sondern wurde auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs, der die Besucher in die faszinierende Welt der Keramik eintauchen lässt.

Das Atelier bei Bern öffnet seine Türen nicht nur für Ausstellungen und Workshops, sondern auch für junge Handwerker, die das Erbe von Margrit Linck weitertragen möchten. Denn Linck Keramik ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern auch der Zukunft - ein Ort, an dem Kunst und Handwerk in perfekter Harmonie zusammenkommen, um ein Erbe von Schönheit und Kreativität zu feiern.


Linck Keramik

Linck Keramik / Brückenstrasse 15 / 3005 Bern
www.link.ch


Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

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