Günter Haese - Schwerelose Raumzeichnungen
Nach seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie entdeckte Günter Haese Messingdraht, Uhrenrädchen und Spiralfedern als bildhauerisches Material für sich. Mit den filigranen Raumplastiken, die daraus entstanden, gewann er 1963 den Kunstpreis Junger Westen. 1964 folgten Einladungen zur documenta 3 und zu einer Soloschau im New Yorker Museum of Modern Art, später zahlreiche internationale Ausstellungen und Ehrungen.
In ihrer poetischen Zartheit und eigenwilligen Anmut sind Haeses Schöpfungen äußerst reizvolle Gebilde. Sie verbinden die konstruktive Präzision technischer Apparaturen mit den individuellen Wuchsformen natürlicher Organismen; jeder Lufthauch versetzt sie in leise Schwingung.
“Mir geht es nicht um Volumina oder Masse, sondern um das Ausbalancieren von Schwere und Leichtigkeit, von Verdichtung und Durchlässigkeit der Materialien. Es ist der Versuch, zeichnerische Momente in den Raum zu übersetzen”, so Haese 2014.
Die in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Lothar Fischer in Neumarkt und dem Skulpturenmuseum Glaskasten Marl konzipierte Ausstellung im Ernst Barlach Haus versammelt rund 40 Werke aus dem Nachlass des Künstlers und aus Hamburger Sammlungen. Neben plastischen Arbeiten sind auch frühe Monotypien zu sehen, in denen Haese seine Raumzeichnungen vorbereitete.
Schwerelos.
Günter Haese. Raumplastiken aus Draht
26. Juni – 16. Oktober 2022
Ernst Barlach Haus /Baron-Voght-Straße 50A / 22609 Hamburg
Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr