Mikiko Sato Gallery – Haru/Frühling
Was versteht man unter zeitgenössischer, japanischer Kunst? Welche Künstlerinnen und Künstler aus Japan oder mit japanischem Hintergrund sollte man auf dem Schirm haben? Wer hebt sich ab, wer zeigt ein besonderes Niveau? Die Mikiko Sato Gallery ist seit mittlerweile mehr als zwanzig Jahren der Anlaufpunkt für alle, die sich für diese Themen interessieren. Sie verbindet Kulturen miteinander, bleibt sich ihrer Linie treu.
Im Fokus der Ausstellung Frühling – auf japanisch: haru - stehen sechs unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler. Dazu gehören unter anderem die Bilder von Masanori Suzuki, der seine Werke den flüchtigen Phänomenen der Natur widmet. Das kann ein aufsteigender Vogelschwarm sein oder das Rauschen der Blätter in den Bäumen. Suzuki hat eine ganz besondere Herangehensweise an seine Arbeiten: Teilweise graviert der Künstler seine Motive auf Plexiglasplatten und legt diese dann aufeinander. So entstehen vielschichtige Kunstwerke, die die Vorstellungskraft anregen und dazu einladen, genau hinzusehen.
Die Arbeiten von Rikuo Ueda sind dagegen oft dem Zufall überlassen. Der Künstler malt nicht allein, stattdessen bedient er sich einem ganz bestimmten Element, um seine Werke zu vervollständigen: dem Wind. Dafür band der Künstler beispielsweise einen Stift an einen Ast und ließ ihn im Wind über ein Blatt Papier tanzen. Seine Zeichnungen und die ungewöhnliche Idee dahinter sind mittlerweile weltbekannt. Auch in der Mikiko Sato Gallery sind die vom Winde verwehten Kunstwerke zu sehen.
Von feinen Linien und zarten Farben hin zu bunten, ausdrucksstarken Ölgemälden: In Yumi Nakatas Arbeiten dreht sich alles um das Selbstportrait – auch wenn das auf den ersten Blick keinesfalls mehr ersichtlich ist. Denn die Künstlerin bricht alle Regeln des klassischen Selbstbildnisses und geht einen äußerst unkonventionellen und extraordinären Weg, das „Ich“ kreativ auszudrücken.
Neben Takashi Sonoda und Kai Harada, deren Kunst ebenfalls zur Ausstellung gehört, ist auch die Dichterin Mari Kashiwagi ein Teil von Frühling. Die in Deutschland geborene Japanerin verbrachte einen großen Part ihres Lebens in Tokio, wo sie auch heute noch lebt. Viele ihrer Gedichte sind in der berühmten japanischen Poesie-Form des Haikus verfasst. In der Hamburger Galerie begleiten ihre Worte die ausgestellten Werke und schaffen Raum für neue Perspektiven.
Haru/Frühling
05. – 26. April 2025
Mikiko Sato Gallery | Klosterwall 13 | 20095 Hamburg
Mittwoch bis Freitag 14 – 18 Uhr
Samstag 13 - 17 Uhr