Accidentally Wes Anderson - Orte wie aus Grand Hotel Budapest
Die Filme des Regisseurs Wes Anderson bestechen vor allem durch eines: ihre einzigartige, unverkennbare Bildsprache. Ungewöhnliche, überraschende, teils bizarre Szenerien – häufig symmetrisch, mit Pastellfarben auf sauberster Geometrie oder kraftvollen Mustern und immer perfekt durchkomponiert. Gestriegelte Protagonisten tragen Klamotten wie aus einem Kostümverleih: überzeichnet, aus der Zeit gefallen, einprägsam.
Eine ganz besondere Ästhetik, die Millionen Fans lieben. Und zwar so sehr, dass sie sich weltweit auf die Suche begeben und Orte aufspüren, die aussehen, als seien sie der Kulisse eines Wes-Anderson-Film entsprungen. Ihre Fundstücke teilen sie in der 2017 von Wally Koval gegründeten Instagram-Gruppe Accidentally Wes Anderson - zufällig Wes Anderson.
Nun hat Koval 200 dieser außergewöhnlichen Orte in einem Bildband zusammengetragen und nicht nur Cineasten dürften ihn wunderbar finden. Entstanden ist der richtige Reiseführer für Corona-Zeiten. Denn wie in den Filmen von Wes Anderson wirken auch die Orte im Buch leicht surreal. Wes Andersons Grand Budapest Hotel lässt grüßen.
Ergänzt um Geschichten zu den abgebildeten Plätzen und Gebäuden sowie über die Menschen hinter den Fassaden, zeigt der Band die schönsten und schrägsten Fundstücke – vom Wiener Amalienbad mit seinen bunten Art-déco-Elementen über die rosafarbene Fassade der Central Fire Station in Marfa, Texas, hin zum einsamen Cape-Bruny-Leuchtturm vor der Küste Tasmaniens.
Es sind liebevoll versponnene Blicke auf die Welt, die diesen Bildband so sehenswert machen. Verträumt und dank des Augenzwinkerns, das beim Blättern immer wieder aufblitzt, trotzdem nicht verkitscht.
Accidentally Wes Anderson
Wally Koval
Dumont
28 Euro