Annie Leibovitz Sumo – Ein Fotoalbum der amerikanischen Kultur
Jedes Jahr kurz vor der Oscar-Verleihung veröffentlicht Vanity Fair seine sogenannte Hollywood Issue. Es ist eine Hommage an die aktuell angesagtesten Stars und Kreativen der Filmbranche, die als Gruppe das Cover zieren. Die Idee dazu stammt von Annie Leibowitz, einer der einflussreichsten Fotografinnen unserer Zeit.
Sie begann ihre Karriere als Fotojournalistin für den Rolling Stone 1970, während sie noch am San Francisco Art Institute studierte. Als sie 1983 der Redaktion des wiederbelebten Vanity Fair beitrat, wo sie ein umfangreiches Werk mit ihren Porträts von Schauspielern, Regisseuren, Schriftstellern, Musikern, Sportlern und Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft schuf, aber auch mit ihren Modefotografien.
Als Benedikt sie bat, ihre Bilder in einem Buch ähnlich dem Sumo Format von Helmut Newton zu sammeln, war Leibowitz von der Herausforderung fasziniert. Die Entwicklung des Projekts dauerte mehrere Jahre, und als es schließlich 2014 veröffentlicht wurde, wog es 26 Kilogramm.
Nun ist die begehrte Ausgabe mit einer unlimitierten XXL-Ausgabe zurück, mit der Leibovitz blickt auf ein über 40-jähriges Schaffen zurückschaut. Angefangen bei ihrer Arbeit als Fotojournalistin für die Zeitschrift Rolling Stone bis hin zu den konzeptionellen Porträts, für Vanity Fair und Vogue. Leibovitz wählte hierfür ikonische Bilder aus - zum Beispiel John Lennon und Yoko Ono in ihrer letzten Umarmung verschlungen - aber auch Porträts, die selten oder nie zuvor zu sehen waren. Das Buch thematisiert zudem politische und kulturelle Geschichte, von Königin Elisabeth II. und Richard Nixon bis hin zu Laurie Anderson und Lady Gaga.
„Was ich ursprünglich für ein einfaches Vorgehen hielt, nämlich sich vorzustellen, was groß gut aussehen würde, welche Fotos im Großformat funktionierten, entwickelte sich zu etwas anderem“, sagte sie damals. „Das Buch ist sehr persönlich und erzählt seine Geschichte mit den Mitteln der Popkultur. Es ist nicht chronologisch geordnet, und es ist keine Retrospektive. Es ist eher so etwas wie eine Achterbahnfahrt.“
Fans von Annie Leibovitz und den von ihr fotografierten Berühmtheiten können sich mit der unlimitierten Ausgabe nun an dieser Achterbahnfahrt erfreuen. Unterlegt mit Texten von Steve Martins, Pau Roth und Hans Ulrich Olbrist.
Annie Leibovitz, Steve Martin, Graydon Carter, Hans Ulrich Obrist, Paul Roth
Annie Leibovitz Sumo
Taschen Verlag
125 Euro