Gerhard Richter - Abstraktion
Die Neue Nationalgalerie zeigt aktuell mit 100 Werken die langfristige Leihgabe der Gerhard Richter Kunststiftung. Neben dem bekannten Birkenau-Zyklus sind Arbeiten des Künstlers aus mehreren Schaffensphasen seit den 1980er-Jahren zu sehen sein, darunter Besetztes Haus, 4900 Farben und Strip.
Wir nehmen die Ausstellung als Anlass, Ihnen den Bildband Gerhard Richter. Abstraktion von Dr. Ortrud Westheider und Michael Philipp vorzustellen. Erstmalig widmet sich eine Publikation der Abstraktion im Gesamtwerk Gerhard Richters und damit einem Hauptthema einer der weltweit prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Sie stellt die Zusammenhänge der künstlerischen Entwicklung und gedanklichen Kontinuität einer der prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart vor Augen.
Gerhard Richter begreift Malerei als eine Klammer um die Brüche des 20. Jahrhunderts. In den 1960er-Jahren begann eine Hinterfragung der Malerei, die ihn bis heute beschäftigt. Für die Ausschnitt-Bilder fotografierte er kleine Details aus seiner Farbpalette und übertrug sie in fotorealistischer Technik auf großformatige Leinwände. In den Farbtafeln der 1970er-Jahre überließ er die Nachbarschaften der Farben dem Zufall und unterzog die Malerei einem objektivierbaren Verfahren.
Seit 1976 entstand die Werkgruppe der Abstrakten Bilder, bei der Richter den Farbauftrag mit Pinsel, Rakel und Spachtel einem Wechselspiel aus bewussten Entscheidungen und zufälligen Prozessen überließ.
„Abstraktion ist ein roter Faden durch Richters Malerei. Durch kalkuliertes Einbeziehen des Zufalls nimmt Richter die bewusste Steuerung des Malprozesses zurück. Er vermeidet schöpferisches Pathos und Bedeutungen, die außerhalb der Kunst liegen, die Bilder wirken so durch sich selbst.“ , so Ortrud Westheider.
Dr. Ortrud Westheider,Michael Philipp
Gerhard Richter. Abstraktion
Prestel Verlag
25 Euro