Berlin Art Week – Eine Woche voller Inspiration


Borowy, I SEE YOU, April 2023, Napoleon Komplex, Berlin


Endlich ist es wieder soweit! Die 12. Ausgabe der Berlin Art Week lässt die Stadt wieder zu einem internationalen Treffpunkt der Kunst werden. Es eröffnen viele spannende Ausstellungen, unbekannte Offspaces mit jungen Positionen, aber auch Privatsammlungen sind wieder dabei. Erneut zeigen die teilnehmenden Berliner Häuser ein museumsreifes Programm inkl. Online-Viewings, Galerierundgängen und vielen Neuentdeckungen. Man kann sich dabei kaum entscheiden.

Für uns heißt es vor allem: Kunst genießen. Deshalb möchten auch wir Sie dazu animieren, das direkte Erlebnis von Kunst zu zelebrieren. Wer meint, er könnte etwas verpassen, den können wir beruhigen. Fast alle Ausstellungen sind auch noch für die nächsten vier bis sechs Wochen und teils noch länger zu besichtigen. 

Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit für die Kunst! Wir haben für Sie unsere Kunst Highlights der Berlin Art Week zusammengestellt, die teils nur in dieser Woche zu sehen sind und die sie auf gar keinen Fall verpassen sollten.


Dafna Maimon, Mutating Mary, 2019. Ausstellungsansicht, Studio Mondial Berlin, 2023

Studio Mondial eröffnet die erste und letzte Ausstellung eines imaginären Kunsthauses am Kurfürstendamm, das sich in mehreren Akten über den Sommer im und um das ehemalige Hotel Mondial am Kurfürstendamm 47 Ecke Bleibtreustraße entfalten wird.

Das vielseitige Programm wird von der Geschichte und dem Flair des Boulevards inspiriert und verändert das Haus zum Begegnungsort und Spielplatz für künstlerische Experimente, die jenseits von kommerziellen Interessen einen temporären Ort für kulturelle und soziale Interaktion bieten. Das Handlungsfeld der Ausstellung wird auch den öffentlichen Raum und den Kurfürstendamm einbeziehen, wo das Projekt durch Aktionen, Interventionen und Performances ausgeweitet wird.

Studio Mondial
16. bis 17. September 2023

Studio Mondial / Kurfürstendamm 47 /10707 Berlin
12 bis 19 Uhr


Bodo Korsig Shattering Dreams, 2023 Video und Sensor

bewegt - Bodo Korsig, Margarete Adler, MARCK & Adolf Luther

Auf diese Galerieeröffnung haben wir uns besonders gefreut. Mit der sorgfältig kuratierten Ausstellung bewegt präsentiert AOA;87 zur Eröffnung des Berliner Standortes einige Highlights aus ihrem Programm. Die Künstler Bodo Korsig, MARCK und Margarete Adler haben eigens für die Eröffnungsausstellung neue Arbeiten kreiert: die interaktive Videoinstallation shattering dreams, 2023 von Bodo Korsig und die Kollaborationsarbeit der Künstlerinnen Margarete Adler und MARCK – Videosculptures Wer bin ich?, 2023. Erstmalig wird der gesamte Zyklus MUTTERLIEBE der Berliner Bildhauerin Margarete Adler präsentiert, in dem die Künstlerin Berlinerinnen und ihre ureigenen Entwicklungsgeschichten portraitiert. Galeristin Angela Kohlrusch stellt den zeitgenössischen Positionen die Arbeit Sphärisches Hohlespiegelobjekt des deutschen Konzeptkünstlers Adolf Luther entgegen, womit sie das Verständnis des Titels bewegt noch einmal erweitert.

bewegt - Bodo Korsig, Margarete Adler, MARCK & Adolf Luther
08. September bis 28. Oktober

AOA;87 / Sophienstraße 5 / 10178 Berlin
Dienstag bis Freitag 12-19 Uhr


Juno Rothaug Kannst du mich abholen, 2023

Juno Rothaug - Kannst du mich abholen

Juno Rothaugs Arbeiten entführen die Betrachtenden in einen weiten und rätselhaften Raum, den ein dicht geknüpftes Netz von kunsthistorischen und literarischen Referenzen durchzieht, die die Künstlerin und mit einem hohen Maß an malerischem Können zueinander in Beziehung setzt, verrätselt und mit neuen Bedeutungen auflädt. So vermischt Rothaug Motive und Topoi aus verschiedenen Epochen der Kunst- und Literaturgeschichte mit subjektiven Erfahrungen in einem spannenden und stark konzeptualisierten Malprozess. der ihre Reflexionen auf Das Verhältnis von Kunstwerk und TRadion, sowie von Künstlerin, werk und Rezipierenden widerspiegelt. Die Ausstellung ist in kooperation mit Andrea von Goetz / Collectors Room Hamburg entstanden.

Juno Rothaug - Kannst du mich abholen
09. September bis 21. Oktober 2023

Kuckei + Kuckei / Linienstraße 158 / 10115 Berlin
Mittwoch bis Samstag 12-18 Uhr


John ArmlederFlash, Flash, Flash, 2004.5 Lichtbäume, Leuchtstäbe, Leuchtdioden, Metall, Kunststoff, Programmierer520 x 600 x 461© JA 2004_006_1 - JA 2004_006_6:John Armleder - ‚Nothing‘ at Mehdi Chouakri Berlin, 2004 (Exhibition view).Courtesy: Mehdi Chouakri, Berlin and John Armleder, Geneva

Wilhelm Hallen – Hallen #4

Mit Hallen #4 öffnen die Wilhelm Hallen anlässlich der Berlin Art Week erneut Ihre Türen mit 5 Ausstellungen und 19 Galerien für zeitgenössische Kunst. Mit dabei ist auch die Berlinische Galerie, die Sammlung der Telekom  sowie HK Collection. So ist ein wunderbarer Mix von etablierten Galerien und Institutionen entstanden, der von der Idee einer gemeinsamen Ausstellung und des Zusammenhalts getragen ist.

Hallen #4
09. bis 17. September 2023

Wilhelm Hallen / Kopenhagener Strasse 60-72 / 13407 Berlin
Täglich 11-20 Uhr


I see You

Mit I See You wandert die freie und unabhängige Gruppenausstellung der Berliner Künstlerin Anna Borowy nach ihrer Eröffnung im April 2022 auf dem Teufelsberg und Station in den Wilhelm Hallen in diesem Jahr . Die selbst organisierte Werkschau ist einzig der Liebe zur Kunst verpflichtet und zeigt neben Arbeiten von Borowy, Malereien, Fotografien, Installationen und Videoarbeiten von Anna Borowy, Jonathan Meese, Holger Jacobs, Frank Künster und Tina Winkhaus . Borowy wünscht sich für die Besucher in der Arena eine belebende Pause vom täglichen Chaos erleben und inspiriert werden, das Leben mit neuem Mut anzunehmen – auch wenn es nur für einen kleinen Moment ist

I see you
09. bis 14. Sptember 2023

KIB (Raum für Kunst), Friedensgasse /Durchgang Badeschiff, Eichenstr. 4 – Arena Gelände, 12435 Berlin
Täglich 14-21 Uhr


Ai Weiwei, The Last Supper in Pink, 2022, © Ai Weiwei, Courtesy the artist and neugerriemschneider, Berlin, Photo: Jens Ziehe, Berlin

Ai Weiwei - Know thyself

Ai Weiweis fünfte Einzelausstellung bei neugerriemschneider versammelt neue Arbeiten aus seiner fortlaufenden Serie, in der er kunsthistorische und zeitgenössische Bilder rekontextualisiert, indem er sie mit Legosteinen dekonstruiert und rekonstruiert. Mit diesem ebenso spielerischen wie unmittelbaren Medium, das sowohl Generationen als auch Länder umspannt, unternimmt Ai eine kritische Analyse des westlichen Kulturkanons, die mit Bezügen zu seinem eigenen künstlerischen Werdegang durchzogen ist.

So nimmt Water Lilies #2 (2022) aus. Die Arbeit nimmt Bezug auf eines der monumentalen Gemälde, die Claude Monet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Motiven seines pittoresken Gartens schuf. Mit einer Breite von über 15 Metern umfasst das Lego-Bild die Betrachtenden an drei Wänden, wodurch es einerseits eine kontemplative Wirkung entfaltet und andererseits seine Details heraushebt. In der rechten Bildhälfte wird die farblich veränderte Komposition durch eine autobiografische Anspielung geografisch und zeitlich neu interpretiert: Ein dunkles Feld bildet den Eingang zur unterirdischen Wohnstätte ab, in der Ai als Kind mit seinem Vater, dem Dichter Ai Qing, lebte, nachdem dieser in den späten 1950er Jahren ins Exil verbannt worden war.

Ai Weiwei - Know thyself

neugerriemschneider / Christinenstrasse 18-19 / 10119 Berlin


Installation view, Sandbox Mode, Andreas Gysin, Mitchell F. Chan, Cezar Moca, 2023, at OFFICE IMPART photo: Marjorie Brunet Plaza

Sandbox  Mode - Mitchell F. Chan, Stine Deja, Andreas Gysin, Sara Ludy, Cezar Mocan, The Roedalming Group

Mit Sandbox Mode wurde Office Impart gerade den VBKI-Preis für Berliner Galerien nominiert sind. Wir drücken die Daumen!

Sandbox Mode ist ein Spielmodus, der es den Spielern erlaubt, die Geschichte und das Spiel auf nichtlineare Weise zu erforschen, um freie Experimente ohne große oder gar keine Einschränkungen zuzulassen. Dieser Prozess, der den freien Zugang zu einer größeren Welt betont, ist als Konzept relevant, um die aktuelle kuratorische Ausrichtung der digitalen Kunst zu erweitern. Das facettenreiche Medium sollte mit dem Anspruch der freien Erkundung und des Experimentierens angegangen werden, wenn es darum geht, es zu bearbeiten, zu erforschen, auszustellen und zu kontextualisieren.

Sandbox Mode - Mitchell F. Chan, Stine Deja, Andreas Gysin, Sara Ludy, Cezar Mocan, The Roedalming Group
08. September bis 20. Oktober 2023

Office Impart / Waldenserstraße 2-4 / 10551 Berlin
Mittwoch bis Freitag 15-18 Uhr


Beatriz Milhazes, O Vendedor de Frutas (Fruits Street Vendor), 2023 © Beatriz Milhazes Studio, Photo Def Image

Beatriz Milhazes - Paisagem em Desfile

Es ist die fünfte Einzelpräsentation der Künstlerin in Berlin und markiert die 20-jährige Zusammenarbeit mit der Galerie Max Hetzler seit ihrer ersten Ausstellung in der Zimmerstraße.

International bekannt für ihre großformatigen, leuchtenden und farbenprächtigen Gemälde, präsentiert Milhazes eine neue Werkgruppe in ihrer eigenen Form der Abstraktion, die sie selbst als chromatische freie Geometrie bezeichnet. Sie entstanden in den letzten zwei Jahren unter Verwendung ihres akribischen und komplexen Verfahrens des "Monotransfers", das sie 1989 entwickelt hat. Diese sehr kontrollierte Methode des Bildtransfers basiert auf Experimenten mit Acrylfarbe und Monotypie-Druck.

Zusätzlich zu den Arbeiten auf Leinwand präsentiert die Ausstellung ein neues Wandgemälde, das zum ersten Mal im Werk der Künstlerin ganz in Grautönen gehalten ist. Der Titel der Ausstellung Paisagem em Desfile spielt auf die wichtigsten Einflüsse auf die Praxis des Künstlers in den letzten Jahren an. Seit 2017 kehrt Milhazes zu mehr figurativen Elementen zurück, eine Entwicklung, die sich sowohl in ihren Kompositionen als auch in den Titeln widerspiegelt. Die Diagonalen, die sie in ihre Gemälde einzubauen begonnen hat, nehmen die Form von dreieckigen und spitzen Konstruktionen an, die mit fließenden Linien verschmolzen sind.

Am Donnerstag, den 14. September 2023 findet um 15 Uhr in der Galerie ein Künstlergespräch mit Beatriz Milhazes statt, ab 18 Uhr signiert die Künstlerin ihr Buch im Taschen Store Berlin.

Beatriz Milhazes - Paisagem em Desfile
15. September bis 28. Oktober 2023

Galerie Max Hetzler / Goethestraße 2/3 / 10623 Berlin
Dienstag bis Samstag 11-18 Uhr


© POSITIONS Berlin Art Fair

POSITIONS Berlin Art Fair

100 Galerien aus 20 Ländern, 20 Modedesigner:innen, 25 Nachwuchskünstler:innen plus viele weitere Positionen Sonderausstellungen und drei Awards präsnetiert die zehnte POSITIONS Berlin Art Fair! Neben leckeren Geburtstagstorten dürfen sich die Besucher auf ein extrem abwechslungsreiches internationales Jubiläumsprogramm freuen. Dieses Jahr mischen insgesamt auffällig viele junge Positionen den Kunstmarktplatz POSITIONS Berlin Art Fair auf. Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Feminismus, Krieg und Naturkatastrophen dominieren die Kunstwerke, sie spiegeln die heutige Zeit und verschiedenste Lebensrealitäten wider. Daher taucht auch das Thema Digitalisierung immer wieder auf, in den Augmented Reality-Kunstwerken von Dennis Rudolph, der NFT-Sparte, aber auch in der Malerei, in beinahe maschinell wirkenden Pinselstrichen. HAPPY BIRTHDAY, POSITION!

POSITIONS Berlin Art Fair
14. bis 17. September 2023

POSITIONS Berlin Art Fair  I Flughafen Tempelhof I Hangar 5 - 6
Freitag, 15. September 2023 14 - 20 Uhr
Samstag, 16. September 2023 11 - 19 Uhr
Sonntag, 17. September 2023 11 - 18 Uhr 


Marianna Simnett, GORGON, 2023, 2023, KI-Videostill, Von LAS Art Foundation in Auftrag gegeben. Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin, LAS Art Foundation und Société, Berlin

Gorgon - Marianna Simnett

Zur Berlin Art Week präsentiert LAS Art Foundation GORGON, die erste Bühnenarbeit von Marianna Simnett. In dem neu beauftragten Werk greift die in Berlin ansässige, multidisziplinär arbeitende Künstlerin auf griechische Mythologie zurück, um Liebe, Neid, Macht und Mitgefühl im Zeitalter des Machine Learning zu erkunden. Von Simnett geschrieben, komponiert und inszeniert, vereint diese Weltpremiere eine international renommierte Besetzung, darunter den KI-Technologen Moisés Horta Valenzuela, die Choreografin Margrét Bjarnadóttir, die Bühnenbildnerin Emilia Margulies und den Kostümdesigner Yao Liao. Must See!

Gorgon - Marianna Simnett
13. bis 17. September 2023

LAS Art Foundation @ HAU Hebbel am Ufer HAU2 / Hallesches Ufer 34 / 10963 Berlin
Täglich 20 Uhr, Sonntag 12 Uhr


Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

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Various Others -Münchens vielfältige Kunstszene in 27 Institutionen

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Johanna Dumet - Festmahl s´il vous plaît