Coccodrillo – Sexy, wild und doch klassisch italienisch



Das Nola am Weinbergsweg hat einen würdigen Nachfolger erhalten. Gleich einer Kunstinstallation kommt das neue Coccodrillo daher - schräg, bunt, mit viel Italo-Pop, Neonlicht, Porzellantleoparden, rotem Samt und einer eigenen Bibliothek. Man weiß zunächst nicht, wohin man als erstes schauen soll. Die Entscheidung, ob ein Sitzplatz im Inneren oder auf der Terrasse fällt schwer. Wer nicht vorbestellt hat, hat sowieso schon verloren.

Der neue Lieblings-Italiener der Berliner macht gute Laune und bietet außer seinem opulenten wie trendigen Interior eine hervorragende italienische Küche. Antipasti, Primi Piatti, Pizza Neapoletana, Secondi Piatti und Dolci. Alles, was im Coccodrillo auf den Tellern der Gäste landet, ist hausgemacht. Das gilt auch für den Pizzateig sowie für den Pastateig. Die in der Küche von Chefkoch Fabio Fisicaro verwendeten Produkte kommen entweder direkt von Produzenten und kleinen Erzeugern aus Italien oder werden lokal in Berlin gekauft.



Serviert wird das Essen, dem Interior entsprechend auf buntem Porzellan und irgendwie kommt ein bisschen Urlaubsgefühl auf. Wir starten mit Culatello e Bufala und Arancini. Letztere sind außen schön knusprig und innen schön käsig-trüffelig. Für die Primi Piatti entscheiden wir uns für Spagetti Black Mamba und The famous Truffle Pasta, die nicht umsonst ihren Namen trägt. Schon an dieser Stelle müssen wir fast passen, doch es folgt Pesce per Due. Eine unglaublich schmackhafte Dorade, gefüllt mit gegrillter Zitrone und confiertem Knoblauch, serviert mit Röstkartoffeln, gegrillter Aubergine und Zucchini, die die neidischen Blicke unserer Tischnachbarn auf sich zieht.

Aufmerksamkeit erhält unsererseits wiederum dort eine der neapolitanischen Pizzen des Coccodrillo, über die wir schon viel gehört haben. Der Pizzateig ruht 72 Stunden lang, bevor er belegt und in den Ofen geschoben wird und dann von einem Team charmanter Süditaliener mit einem Lächeln serviert wird, die sich selbst als italienische Mona Lisa bezeichnen. Arbeiten sie doch schließlich für ein französisches Unternehmen.

Das Coccodrillo kommt trotz seines opulenten Interiors und seiner hippen Gäste authentisch daher und so erliegen wir auch dem Charme der italienischen Köchin, die uns im Vorbeigehen als Dolci ihr Tiramisuempfehlt, das sicher zu den besten der Stadt gehört und direkt aus einer großen Schale serviert wird. Meine Begleitung entscheidet sich für Fragole et Pomodori, ein Erdbeer-Tomaten-Salat auf veganer Mascarponecreme mit Basilikumgelee und Crumble. Der perfekte Abschluss für ein gelungenes Dinner und einen Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden.


Coccodrillo

Coccodrillo / Veteranenstraße 9 / 10119 Berlin

Montag bis Freitag 11.45 -14.45 Uhr und 17.30-24.00 Uhr
Samstag und Sonntag 10.30 -01.00 Uhr


Anne Harting

Chefredakteurin und Herausgeberin

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